Westfrankreich.

Leuchtturm Phare de Mean Ruz © Atout France – Französische Zentrale für Tourismus
 

Bretagne

Die Bretagne mit ihrer Hauptstadt Rennes liegt ganz im Westen Frankreichs und ist in 4 Departements gegliedert. Die bretonische Halbinsel ist das größte Küstengebiet Frankreichs. Die Nordküste der Bretagne grenzt an den Ärmelkanal, die Süd- und Westküste an den Atlantik. Die hunderte von Kilometern lange Küste von Cancale bis Saint-Nazaire verleiht der Bretagne eine beachtliche Vielfalt von Oberflächenformen – von den manchmal seltsamen Felsen der Küste des Rosa-Granits bis zu den idyllischen Stränden des Morbihan. Die Bretagne besitzt eine sehr zerklüftete Küstenlinie, die – besonders im Westen – über weite Strecken als Steilküste ausgebildet ist. Am Cap Fréhel, nahe der alten Festung Fort la Latte, ragen die Granitklippen über 70 Meter aus dem Atlantik heraus. Fast ein Fünftel der bretonischen Küste steht unter Naturschutz, dazu kommen zwei Naturparks. Geprägt ist die Landschaft von der Landwirtschaft. Abseits der Küste stellt sie sich eher als hügelig dar; besonders steile oder hohe Berge sucht man vergebens. Das Klima ist eher milde, die ideale Reisezeit geht von Frühjahr bis Herbst. Der Zöllnerpfad, der der Überwachung der Küsten zugedacht war, ist heute ein großer Wanderweg (GR34) mit atemberaubender Aussicht und einem wunderschönen Panorama auf über 1300 km. Von dem Hafen von Saint Nazaire (Loire-Atlantik) bis zum Mont-Saint-Michel (Normandie) kann man einmal fast komplett die Bretagne umrunden. Die Festungsstadt Saint-Malo zeigt den Besuchern zuerst ihre Festungsmauern und die hohen herrschaftlichen Häuser der Altstadt und ist bekannt für ihre hohe Flut. Die befestigte Stadt Concarneau aus dem 14. Jh. hat seit langer Zeit ihre Zug- gegen feste Brücken getauscht, aber die Stadtmauer, die eine Art geschlossene Stadt bildet, ist geblieben. Die andere Seite der Bretagne zeigt sich z.B. im Wald von Brocéliande (nahe Rennes) oder im Heideland, wo die Mythen und Legenden um den Ritter Lancelot und seine Suche nach dem heiligen Gral immer noch lebendig sind. Daher erhält diese Gegend einen geheimnisvollen Anstrich, was auch der Fall ist bei den Menhiren und Dolmen von Carnac. Bretonen sind stolz auf dieses Kulturerbe, genau wie auf ihre Sprache und ihre Traditionen.
Für weitere Informationen: www.tourismebretagne.com

...und ihre Inseln

Wer in der Bretagne Urlaub macht, sollte unbedingt eine Insel besuchen und sogar dort übernachten. Bleibt nur die Frage, welche von den ca. 800? Belle-Île, die größte von allen, Île de Batz, eine sehr ländliche Insel, die einem weitläufigen Gemüsegarten ähnelt, Île de Bréhat, auf der es keine Autos gibt oder die Îles de Glénan, die von kristallklarem Wasser umspült werden. Auf der Belle-Île kann man in gemütlichen Hotels – auch der Luxus-Kategorie – übernachten, aber auch in Gästezimmern und auf Campingplätzen. Da die Kapazität nicht sehr hoch ist, sind Reservierungen weit im Voraus erforderlich. Außergewöhnlich ist auch der höchste Leuchtturm Europas (82,5 m), der sich auf der Île Vierge, der Jungfrau-Insel, an der Spitze des Departements Finistère, befindet.

Unbedingt sehenswert in der Bretagne

  • Pointe du Raz, bis zur äußeren Spitze des Departements Finistère.
  • Die Halbinsel von Crozon und ihre zerklüftete Küste und ihre Klippen
  • Côte de Granit Rose: Perros-Guirec, Pleumeur-Bodou, Trébeurden, Trégastel.
  • Côte d’Emeraude: Saint-Malo – die „Korsarenstadt”, umgeben von einer Ringmauer
  • Die Städte Dinard, Dinan, Quimper, Rennes und Concarneau
  • Die Bucht des Morbihan: kleines Binnenmeer mit zahlreichen Inseln und Stränden.
  • Forêt de Brocéliande, der legendäre Wald des Königs Arthur.
  • Monts d’Arrée im Parc naturel régional d’Armorique, die höchsten „Bergspitzen“
  • Carnacs beeindruckende Megalithstätten
  • Die Inseln: z.B. Belle-Île-en-Mer, Iles de Glénan, Ile de Bréhat, Ile de Batz

Veranstaltungen in der Bretagne

  • Lorient: Festival Interceltique (Anfang August)
  • Carhaix: Festival des Vieilles Charrues (Wichtigstes französisches Rockfestival, Juli)
  • Quimper: Fest von Cornouailles: bretonische Kultur mit Musik, Tanz, Trachten (Juli)
  • Rennes: Transmusicales de Rennes (Dezember)
  • Saint-Malo: Festival der Kirchenmusik (Juli/ August)

Gastronomie
Galettes, Crêpes, Far breton (eine Art Kuchen mit Trockenpflaumen), Kouign Amann (Kuchen mit Salzbutter), Meeresfrüchte und Fischspezialitäten.

Blick über die Loire auf die Kirche von Saint-Florent-le-Vieil © Atout France – Französische Zentrale für Tourismus
 

Pays de la Loire (Loiretal Atlantik)

Nantes, die einstige Hauptstadt der Herzöge der Bretagne und heutige Hauptstadt der Region Pays de la Loire liegt an der Mündung der Loire in den Atlantik. Der Fluss bildet eine natürliche Trennlinie zwischen zwei unterschiedlichen Mentalitäten, die den Charakter dieser Region im Westen Frankreichs ausmachen. Nördlich der Loire überwiegt der bretonische Charakter, im Süden der bäuerliche Einschlag von Poitou-Charentes. Von La Baule, einem der luxuriösesten Badeorte Frankreichs, bis les Sables d’Olonne lockt das westliche Loiregebiet mit Badevergnügen für Familien, Surfer und Segler. Die verstreut liegenden Schlösser und mittelalterlichen Städtchen an der Loire bilden einen interessanten Kontrast zu nach Abenteuer duftenden Fischerhäfen, Austernbänken und Salzgärten in der Atlantikbrise. Im Naturpark Grande Brière finden seltene Vogelarten einen geschützten Nistplatz und Naturfreunde eine einzigartige Moorlandschaft.
Während Saint-Nazaire ein bedeutender maritimer Handelshafen ist, bieten Nantes, Saumur, Le Mans und Angers ihren Gästen ein historisches und kulturelles Erbe, bei dem Gotik und Renaissance dominieren, ein Beispiel dafür ist die Abbaye de Fontevraud. In der Region werden auch Rundreisen geboten, wie z. B. Ausflüge im Rhythmus der Nebenflüsse. An den Flüssen Mayenne, Indre, Maine und Sarthe verläuft das Leben sehr ruhig, wird jedoch von zahlreichen Festen fröhlich unterbrochen. Außergewöhnlich sind auch die Halbinsel von Guérande und ihre Salzgärten. Guérande ist eine kunstorientierte Stadt, umgeben von einer Stadtmauer. Die 2000 ha Salzgärten der nach ihr genannten Halbinsel bilden eine außergewöhnliche Besichtigung. Hier ist nicht nur das Licht einzigartig, es entsteht auch eine gelungene Symbiose zwischen Wasser, Erde, Wind und der Mitwirkung der Menschen, die von Generation zu Generation Deiche errichtet, Kanäle trassiert und Becken gebaut haben, um das berühmte Salz von Guérande zu gewinnen.
Nähere Informationen unter www.loiretalatlantik.com

Radfahren im Tal der Loire

Im Tal der Loire, Teil des Weltkulturerbes der UNESCO, sind nahezu 300 km sichere und markierte Radwege angelegt worden. Am Ende wird die Loire à Vélo aus 800 km Fahrwegen, nahezu 20 Bahnhöfen für Fahrgäste mit Fahrrad und 300 Verschnauf-Plätzen bestehen. Die Gesamtstrecke zur Entdeckung der Loire und ihrer Schlösser ist ganz bequem mit der Familie zu fahren. Zwei Regionen – Centre und Loiretal – sechs Departements, sowie sechs große Städte (Orléans, Blois, Tours, Saumur, Angers und Nantes) unternehmen alles, um die Gesamtstrecke La Loire à Vélo bis zur geplanten Eröffnung in 2010 komplett einzurichten.
Für weitere Informationen: www.loire-a-velo.fr

Unbedingt sehenswert im Pays de la Loire

  • Nantes: mittelalterliche Fußgängerzone, Viertel du Bouffay, Schloss der Herzöge der Bretagne, L‘île des machines
  • Angers, Hauptstadt des Anjou, altes Viertel de la Doutre und Burg aus dem 13. Jh
  • Le Mans: Altstadt und berühmtes Non-Stop-Autorennen: 24 Stunden von Le Mans.
  • Fachwerkhäuser von Laval.
  • Saumur, Zentrum der Reitkunst
  • Die Kanäle von La-Ferté-Bernard und Clisson, auch das Venedig des Westens genannt.
  • Fontenay-le-Comte und seine Wanderstrecke „Tausend Jahre Geschichte“.
  • Puy du Fou, ein historischer Themenpark für ein Erlebnis mit der ganzen Familie.
  • La Baule, einer der luxuriösesten Badeorte, und sein 9 km langer feiner Sandstrand.
  • Les Sables d’Olonne, das Land der großen Seefahrer.
  • Die Abbaye de Fontevraud

Veranstaltungen im Pays de la Loire

  • Angers: Les Accroche-Coeurs: 50 professionelle Theatertruppen in den Straßen, Zirkuskunst, Musik, Freilichtkino, Tanz (September)
  • Angers: Made in Angers: Leistungsschau der ansässigen Unternehmen: Luxus, landwirtschaftliche Nahrungsmittel, Hightech, Forschung (Februar - März)

Gastronomie
Sablés nantais (Butterkekse aus Nantes), Berlingots (Bonbons), Mâche (frischer, grüner Feldsalat), Rillettes du Mans (fein gehacktes, gekochtes und im eigenen Fett eingelegtes Schweinefleisch), Weine der Region z. B. fruchtiger Anjou Rosé, Saumur, Muscadet.

 

Centre (Loiretal der Schlösser)

Die Region mitten in Frankreich gilt als der Schlossgarten Frankreichs: An den Ufern der Loire haben die Herrscher vergangener Epochen Schlösser errichtet, die zu den Schätzen französischer Renaissance-Architektur gehören: Amboise, Chambord, Blois und Azay-le-Rideau sind einzigartig. Heute ist jeder Gast hier König. Er kann sogar in einem der vielen Privatschlösser bei Graf und Gräfin Quartier nehmen und in den einladenden Gasthöfen und Restaurants fürstlich tafeln. In den einstigen Jagdrevieren des französischen Hochadels können Urlauber heute wandern, radeln oder auf den Spuren von George Sand das ländliche Berry durchstreifen. Die Hauptstadt der Region ist das durch Jeanne d’Arc bekannte Städtchen Orléans. Die Region ist übrigens auch ein Geheimtipp für beschauliche Radtouren. Unbedingt sehenswert sind auch Bauwerke wie die Kathedralen von Bourges und Chartres, beide Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. Aber die Natur steht den steinernen Meisterwerken in nichts nach. Die Loire, die die Region prägt, ist der längste Fluss Westeuropas und auch einer der schönsten. Jahrhunderte lang war er eine wichtige Verkehrsverbindung. Heute ist er für die Fluss-Schifffahrt ungeeignet. Seine eher kapriziöse Veranlagung, die ihn gelegentlich über die Ufer treten lässt, kann jedoch seinen guten Ruf einer angenehmen Trägheit nicht trüben. Diese Charaktereigenschaft macht ihn gastfreundlich speziell für alle Vogelarten, die ihn zu tausenden überfliegen oder dort Pause machen. Drei regionale Naturparks – von Brenne, Perche und Loire-Anjou – sind von besonderem Reiz.
Für weitere Informationen: www.visaloire.com

Unbedingt sehenswert in der Region Centre

  • Château de Chambord, ein Meisterwerk der Renaissance.
  • Château de Chenonceau, dessem Flügel eine Brücke über den Fluss Cher bildet.
  • Château d’Amboise: Gotik und Renaissance.
  • Schloss und Stadt Blois
  • Château de Villandry mit seinen Parkanlagen im Renaissancestil.
  • Château d’Azay-le-Rideau, gebaut auf einer Insel mitten im Fluss Indre.
  • Château de Cheverny, bekannt für seine Ähnlichkeit mit dem Château de Moulinsart (Bühne der Abenteuergeschichten von Tim und Struppi).
  • Château de Valençay mit seinen französischen Gärten: Hier werden im Juli und August etwa 100 historische Animationen veranstaltet.
  • Kathedralen von Chartres und Bourges, Schätze der gotischen Architektur.
  • Der weltweit längste Brückenkanal de Briare mit 663 m ersetzt 7 Schleusen.
  • Romanische Basilika von Saint-Benoît-sur-Loire.
  • Der Clos Lucé in Amboise präsentiert die Erfindungen und das Know-how von Leonardo da Vinci.
  • Sehenswerte Städte: Orléans, die Stadt der Jeanne d’Arc, und Tours.

Veranstaltungen in der Region Centre

  • Über 30 Festivals jedes Jahr, insbesondere der Printemps de Bourges.
  • Orléans: Fêtes de Jeanne d’Arc– Volksfest zu Ehren der Heiligen Johanna (Anfang Mai)
  • Festival der Loire: Alle zwei Jahre finden Ende September zahlreiche Veranstaltungen in Orléans und an den Ufern der Loire statt, z.B. Paraden alter typischer Schiffe der Loire-Gegend

Gastronomie
Pilze, Spargel und 22 AOC-Weine von den Appellationen Chinon bis Sancerre.

Bootsfahrt auf dem Coulon © Atout France – Französische Zentrale für Tourismus
 
Der alte Hafen von La Rochelle © Atout France – Französische Zentra­le für Tourismus
 

Poitou-Charentes

Die Region Poitou-Charentes mit der Hauptstadt Poitiers liegt im Westen Frankreichs und ist in 4 Departements untergliedert. Seebären und Hilfsmatrosen finden nicht nur in dem traditionsreichen La Rochelle einen Ankerplatz. Die Inseln Aix, Oléron und Ré sind genau das richtige Ziel für einen Segeltörn oder einen ruhigen Inselurlaub. Poitou-Charentes ist eine Gegend, in der es sich gut leben lässt – insbesondere für die Anhänger des Natur-Tourismus. Das Poitevin Moor bietet sich für einen idyllischen Landausflug oder eine Kahnfahrt auf den Wasserwegen an. Im hochprozentigen Städtchen Cognac bleibt man besser gleich über Nacht. Denn wo die renommiertesten Cognacfirmen ihren Sitz haben, kommt man um eine Kostprobe in einer der vielen Kellereien, Destillerien und Küfereien nicht herum. Santé!
In dieser Region vereinen sich die reichen historischen Architektur-Zeugnisse, z. B. die Kirche Saint-Savin, die mit den schönsten romanischen Fresken Frankreichs geschmückt ist, sehr gut mit der Öffnung in die Zukunft. So z.B. auch in Poiters, wo mittelalterliche Elemente dem Futuroscope (futuristischer Freizeitpark rund um das Thema der Bildkommunikation) gegenüberstehen. Im Süden der Region trifft man in Angoulême ein leicht mediterranes Ambiente. Aber auch hier haben Extreme ihren Reiz. Die Befestigungsmauer der oberen Stadt und die Kathedrale Saint-Pierre stehen für die Vergangenheit. Das Comic-Festival dagegen meldet sich aus dem Hier und Heute und findet an einem Ort des zeitgenössischen Architekten Roland Catro statt. Und diese Gegenwart führt hin bis nach La Rochelle, dessen Rathaus und alter Hafen Zeugnisse seiner Geschichte sind, die auf Heinrich IV. zurückführt. Heute wird hier ein berühmtes Festival veranstaltet, die Francofolies, eine Begegnung mit der Welt der Rock-Musik.
Weitere Informationen gibt es unter www.atlantikkuste-frankreich.de.

Unbedingt sehenswert im Poitou-Charentes

  • Poitiers und das Futuroscope – ein Freizeitpark mit futuristischer Architektur rund um das Themenfeld der Bildkommunikation
  • Angoulême und Umgebung: Schlösser von Balzac oder Bayers
  • La Rochelle und ihre mittelalterlichen Verteidigungsanlagen
  • Die romanische Baukunst und die etwa 600 historischen Bauwerke, die die gesamte Region aufwerten, Zeugnisse einer Architektur, die im 10. Jh. auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela entstand.
  • Die königliche Abtei von Celles-sur-Belle und die Abtei Saint-Martin in Ligugé.
  • Die Insel Ré mit ihren über 100 km Radwegen
  • Marais Poitevin und seine Bootstouren.
  • Die Stadt Rochefort und das Fort Boyard, Festung zwischen den Inseln Aix und Oléron

Veranstaltungen in der Region Centre

  • Angoulême: Comic-Festival: Ein Muss für alle Anhänger von Cartoons (Januar)
  • La Rochelle: Francofolies: großes frankophones Rock-Festival (Juli)

Gastronomie
Cognac, Pineau des Charentes, Ziegenkäse, melons „charentais“ (mit Alkohol gefüllte Melonen).

Abgebildete Fahrzeuge sind Modellbeispiele. Die Ausstattung der Mietwagen kann abweichen.